Unser Stamm

Eine Zeitreise

Pfadfinderarbeit in Hochneukirch vor 1974

In Hochneukirch gab es schon zwischen 1947 und 1962 einen Pfadfinderstamm. Wölflinge und Jungpfadfinder und später auch die Rover waren sehr aktiv. Die ersten Jahre waren vom Krieg geprägt.
Leider kam es im Sommerlager 1958 zu Meinungsverschiedenheiten und das Fehlen eines Stammesleiters setzte 4 Jahre später der Pfadfinderarbeit in Hochneukirch ein vorläufiges Ende...

Von der Neugründung 1974 bis zum Jubiläum 1994  -  20 aktive Jahre

Am 10. Oktober 1974 wurde der Pfadfinderstamm Hochneukirch von Pfarrer Wolfgang Esser wiedergegründet. Der Zulauf war enorm und es konnten viele Lager (auch im Ausland) und Aktionen wie beispielsweise "Flinke Hände, Flinke Füße" durchgeführt werden.
Es folgte der Umzug aus unserem Truppraum im ehemaligen Rathaus in das neue Heim im Thomas-Morus-Haus.
1990 entwickelte der Stamm seinen eigenen rot-farbenen Stammesaufnäher, der bis heute die Kluft unserer Mitglieder ziert.
Die Leiterwerbung 1993 blieb leider erfolglos.
1994 feierte der Stamm Hochneukirch sein 20-jähriges Jubiläum mit einer Fahrradrallye und anschließendem Grillabend in gemütlichem Rahmen.
Die letzten Jahre, die als "Blüte" unseres Stammes bezeichnet werden können, waren gekennzeichnet von Lagern und Aktionen des Stammes und unserer Leiterrunde.

Der Stamm in Leitersorgen  -  traurige Zeiten von 1995 bis 2000

Nachdem in letzter Zeit mehrere Leiterinnen und Leiter aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen mit der Pfadfinderarbeit aufgehört haben, starteten wir 1996 wegen massivem Leitermangel eine große Leiterwerbungsaktion. Da diese Maßnahme aber leider nicht zum gewünschten Erfolg führte, wurden 1997 in der Leiterrunde erste Überlegungen angestellt, eine Kooperation mit den Pfadfindern aus Otzenrath einzugehen.
Eltern-Kind-Lager wurden unter kräftiger Mithilfe der anwesenden Eltern durchgeführt. Die folgenden Lager und Aktionen liefen eher im kleinen Rahmen ab. Erste Lager mussten wegen Leitermangel abgesagt werden. Das Engagement in der Pfarre blieb aber weiter bestehen.
Ab dem Jahre 1999 nahmen die Aktionen des Stammes massiv ab: Das 25-jährige Jubiläum konnte ebenso wie das traditionelle Lager an Fronleichnam und der Stufenwechsel mangels LeiterInnen nicht durchgeführt werden.
Jungpfadfinder- und Pfadfinder-Trupp waren fortan die einzigen aktiven Stufen bei uns im Stamm. Und so nahmen lediglich unsere immer noch aktiven Pfadi-Mädels am großen Diözesanlager im Jahr 2000 teil.
Im Oktober standen wir dann kurz vor der Auflösung. Die Gedanken an eine Fusion mit dem Pfadfinderstamm Otzenrath wurden konkreter. Ein erstes Treffen zeigte jedoch unterschiedliche Vorstellungen und so war Thomas Fritsche ab Oktober 2000 für das kommende Jahr der einzige aktive Leiter eines Juffi-Trupps im Stamm Hochneukirch...
Im August 2001 zeigte sich überraschend ein neuer Interessent an der Pfadfinderarbeit im Stamm Hochneukirch...

Der Aufschwung des Stammes

Ende 2001 kam der Wendepunkt: Wir konnten 2 ehemalige Leiterinnen "reaktivieren" und mit Thorsten Gornik wurde ein neuer Leiter hinzugewonnen. So wurde am 31. Oktober 2001, auf Halloween, mit anfänglich sechs Kindern eine neue Wölflingsmeute ins Leben gerufen.
Danach ging es steil bergauf, was nicht zuletzt am abwechslungsreichen und gut durchstrukturierten Programm lag  -  frei nach dem Motto der Wölflinge: "Hinter die Dinge schauen".
Die Sommerferien 2002 waren kaum vorbei, da schockierten uns und viele andere Menschen  -  nicht nur in Deutschland  -  die Bilder über die Flutkatastrophe in Ostdeutschland und den Nachbarländern. Die Leiterrunde war sich schnell einig: Hier muss geholfen werden!
Innerhalb von zwei Nachmittagen stand unsere Fluthilfe in Form eines Spendenkonvois fest... (vgl. nächstes Kapitel)
Das Jahr 2003 war geprägt von vielen Aktionen und dem großen Zulauf zum Stamm, was zur Einführung einer Warteliste bei den Wölflingen führte.
Am 27. Januar, verstarb unser langjähriger Kurat und Wiederbegründer Wolfgang Esser nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Wir werden sein Andenken bewahren  -  ganz im Sinne des Gründers der Weltpfadfinderbewegung, Lord Robert Baden Powell of Gilwell, der in seinem Abschiedsbrief an die Pfadfinder der Welt schrieb:
"Verlasst die Welt etwas besser, als ihr sie vorgefunden habt!"
Im Februar meldete sich Katrin Kiemes als eine neue Leiterin im Stamm. Sie unterstützte anfänglich die Arbeit der WölflingsleiterInnen, bevor sie zur Jungpfadfinderstufe wechselte.
Mit Lothar Frentzen tauchte Anfang des Sommers ein neuer Wölflingsleiter am "Stammes-Himmel" in Hochneukirch auf und verstärkt seitdem das Leitungsteam  -  wie schon seine beiden Söhne bis dato die Juffi-Stufe.
Zum neuen Kuraten des Stammes wurde Hans-Peter Jeandrée auf der Stammesversammlung im Oktober gewählt. Thomas Fritsche wurde gleichzeitig in seinem Amt als Stammesvorstand bestätigt, und mit Katrin Kiemes wurde der weibliche Part des Vorsitzes ausgefüllt. Eckard Cwik blieb weiterhin unser Kassierer.
Am dritten Adventssonntag nahmen wir erstmalig an der Friedenslicht-Aktion teil. Dabei haben wir das gesegnete Licht aus der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem in Aachen abgeholt und in unsere Gemeinde gebracht. Dort soll es Frieden bringen. Diese Aktion wollen wir in Zukunft zur Tradition werden lassen...
Das Jubiläumsjahr 2004 begann mit einem Stufenwechseln im März und es folgten das Juffi-Stufenlager in Widdau sowie das Wölflings-Stufenlager über Pfingsten in Monschau  -  beide mit sehr schönen Erinnerungen für alle Teilnehmer.
Das Sommerlager führte uns im Jubiläumsjahr 2004 in's internationale Pfadfinderzentrum in Veere (Holland). Auf dem direkt am Meer gelegenen Zeltplatz erlebten wir 10 überwiegend sonnige Tage mit viel Spiel und Spaß und schönen Abenden am Lagerfeuer.
Bereits eine Woche nach unserem Jubiläum fuhren wir auf Herbstlager nach Seesen im Harz. Mit unseren zwei befreundeten VCP-Stämmen aus Grimma und Wurzen in Sachsen (mehr dazu im nächsten Kapitel) erlebten wir nicht nur aktive Workshops sondern schürften auch  -  themagerecht  -  nach vergrabenem Gold.

Hilfe für die Flut

"Eure Hilfe war geil  -  danke!", so titelte ein Laken wenige Wochen nach der Flutkatastrophe auf einem zerstörten Haus.
Im Sommer 2002 hatten tagelange sintflutartige Regenfälle unter anderem in Ostdeutschland für eine Jahrhundert-Flut gesorgt. Wohl jedem sind noch die Bilder vom überfluteten Dresdner Hauptbahnhof und der versunkenen Semper-Oper im Gedächtnis: zerstörte Häuser und Geschäfte in vielen Orten. Straßen ohne Pflaster und durch den Schlamm weggespülte Autos und Parkbänke...
Auch an uns Pfadfindern sind die Bilder nicht spurlos vorüber gegangen. So beschlossen wir kurzerhand in der Leiterrunde, zu Schaden gekommene Jugendeinrichtungen in der sehr schwer vom Hochwasser betroffenen Stadt Grimma in Sachsen zu unterstützen  -  wir wollen helfen!
Die Kontakte wurden per Telefon hergestellt und am Ende stand fest: Eine Kindertagesstätte, nicht weit vom Ufer der Mulde entfernt, sowie das Jugendhaus der Stadt werden unterstützt. Eine kombinierte Geld- und Sachspenden-Aktion sollte es werden...
Innerhalb von nur zwei Nachmittagen und nach unzähligen Telefonaten stand unsere Aktion.
Am 21. September war es dann soweit: In den frühen Morgenstunden machten sich die Leiter Thomas Fritsche und Thorsten Gornik mit einem voll beladenen LKW auf den Weg in Richtung Grimma  -  10 Stunden LKW-Fahrt lagen vor ihnen...
Am Ziel angekommen, sind sie geschockt vom Ausmaß der Zerstörungen: Schlammreste in den Straßen, nasse und zum Teil schwer beschädigte Häuser, aus denen jetzt das Surren von Trocknungsgeräten klang. Ein muffiger Geruch nach feuchtem Beton lag in jeder Straße. Einige der alten Häuser mussten sogar vorsorglich abgerissen werden.
Die mitgebrachten Sach- und Geldspenden wurden an die beiden Vertreter der jeweiligen Einrichtung übergeben, die sich im Namen der Kinder und Jugendlichen herzlich für die Unterstützung bedankten.
Spontan wurden sie zu einer am selben Abend stattfindenden Stammesgründung in Wurzen, einem benachbarten Ort im Muldentallandkreis, eingeladen, die sie natürlich dankbar annahmen  -  eine weitere Gelegenheit, mit anderen Pfadfindern in Kontakt zu kommen. Angeregte Gespräche wurden geführt und es entstand der Wunsch, einmal ein gemeinsames Zeltlager zu veranstalten...

To be continued...